Ein Polizist erobert die Herzen – mit der Vereinigten Fahne…

Ganz schön spannend mit welchen Bildern die Lokalpresse in den vergangenen Ausgaben um sich wirft. Was dahinter steckt kommt einer Kinoromanze gleich:

„Zugegeben, wir kommen mit dem Bild hinterher wie die Alte Fasnacht. Aber die Geschichte, die dahintersteckt, ist zu hübsch, um sie nicht zu erzählen. Auf den ersten Blick spielt sich hier zwar nichts Aussergewöhnliches ab. Es könnte sich um einen Fahnenträger einer Guuggenmusig handeln, der sich als Polizist verkleidet hat, oder um einen echten Polizisten, der das Spiel der Polizeimusik anführt. Beides ist ansatzweise richtig: Wir sehen tatsächlich einen echten Polizisten, der am Kinderumzug in der Stadt als Fahnenträger eine Guuggenmusig anführt. Warum er dies tut, wissen wir nicht genau. Aber mit dieser Tätigkeit hat er unserem Leser Walter Linke aus Kriens eine grosse Freude bereitet. Und vermutlich auch der Guuggenmusig, deren Name uns ebenfalls nicht bekannt ist.

Das Spezielle an der Szene ist das Folgende: «Der Polizist ist hier spontan eingesprungen, weil der Fahnenträger ausfiel», schildert Hobbyfotograf Linke die Situation. Was sich zugetragen hatte, konnte er nicht feststellen. Nur so viel: «Ich sah in der Nähe der Weggisgasse zuerst eine Polizeipatrouille und dann, dass die blau-weisse Fahne wieder hochgehoben wurde und sich in Bewegung setzte. Es muss also etwas passiert sein, das nicht vorgesehen war.» Was immer das war. Dass die Polizei hier als Freund und Helfer eingesprungen ist, findet Walter Linke grossartig. «Über die Polizei wird oft genug geschimpft. Wenn sie helfend eingreift, darf das auch erwähnt werden», meint er.

Die zwei Buben am rechten Bildrand sehen das offensichtlich genauso. Die Freude ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist ab diesem Moment Polizist ihr Traumberuf. Der rechts stehende Bursche denkt ziemlich sicher: «So möchte ich auch mal werden.» Was immer kommen mag. Sie sind auf dem richtigen Weg. Hüte und Sheriff-Sterne tragen sie ja bereits.„ Zitat Neue Luzerner Zeitung vom Mittwoch, 17.2.16, Text Roger Rüegger

Sogleich sputet ein Vereinigtes-Vorstandsmitglied (Name bekannt) in die Redaktion der (Fasnachts-)zeitung und berichtigt die Situation mit umfassendem Fachwissen und gekonnter Recherchetätigkeiten während des Chendermonschter. Bereits am Folgetag ist das Bild der Redaktion einige Zeilen wert:

Urs Krügel als Retter in der Not. Bild: Walter Linke (Neue Luzerner Zeitung, 17.2.16)
Urs Krügel als Retter in der Not.

Bild: Walter Linke (Neue Luzerner Zeitung, 17.2.16)

„Ja richtig, das Bild haben wir bereits in der gestrigen Ausgabe publiziert. Inzwischen ist uns bekannt, was sich zugetragen hat: Die Chatzemusig Lozärn war beauftragt, die Fahne der Vereinigten Luzerner Guuggenmusigen anlässlich des Kindermonsters zu tragen, wie uns Marco Herzog, Präsident der Chatzemusig,mitteilte. «Der Fahnenträger bekam nach kurzer Wegdistanz gesundheitliche Probleme und musste aus dem Umzug ausscheiden. Zwei umsichtige, mitlaufende Polizisten haben in dieser Situation hervorragend und unkompliziert gehandelt», erklärt er die Szene. Einerseits hätten sie sich um die Person gekümmert, anderseits habe der Polizist auf dem Bild die Fahne ergriffen und sei eine kurze Wegdistanz damit gelaufen. Die Chatzemusig Lozärn habe sich kurz aus den eigenen Reihen neu organisieren müssen, damit der Polizist von seiner temporären Tätigkeit wieder entlastet werden konnte. Der Einsatz als Fahnenträger dauerte weniger als zwei Minuten. Der Fahnenträger sei übrigens wieder wohlauf und fit, lässt Herzog ausrichten. Übrigens: So zufällig war der Polizist nicht anwesend. Es handelte sich nämlich um den für die Altstadt zuständigen Quartierpolizisten. Und als solcher muss er nicht nur für Ruhe und Ordnung sorgen, sondern hilft auch spontan, wenns im Quartier irgendwo «brennt».“ Zitat Neue Luzerner Zeitung vom Donnerstag, 18.2.16, Text Roger Rüegger

 

 

 

 

 

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Die Vereinigte-Fahne von vorne Bild: Roland Studhalte

Auf diesem Weg bedanken wir Vereinigte uns beim LFK, bei den Kult-Ur-Fasnächtler, den Behörden, der Feuerwehr und selbstverständlich bei der Luzerner Polizei für die konstruktive Zusammenarbeit und die Hilfe. Es sind eben diese kleinen Geschichten, welche die Luzerner Fasnacht „rüüdig verreckt“ macht.

 

In diesem Sinne…

…hend en schöne Sommer…

Linus, Sandra, Sandy, Claudia, Raphi, Michi, Dani, Renato & Oe